Du selbst bist die Quelle, die uns Leben schenkt. Psalm 36,10a (Hoffnung für alle)

 

Von dem Naturforscher Alexander von Humboldt (1769-1859) sagt man, er sei das letzte Universalgenie gewesen. Wenn auch der Speicherplatz unserer Gehirnzellen noch Freiraum hat, wer wollte von sich sagen, er wisse alles! Der Apostel Paulus stellt fest, dass unser Wissen Stückwerk ist (1 Kor 13,9). Ob diese Aussage des Paulus heute angesichts der rasanten Fortschritte mit neuen Technologien in der Medizin und der Biologie noch haltbar ist?

Auf die Frage, wie das Leben entstand, meinen nun Biotechniker eine Antwort zu finden. Zumindest arbeiten sie an der Herstellung künstlicher Bakterien. Damit berühren Wissenschaftler einen Punkt, der für viele Zeitgenossen schwindelerregend sein könnte. Aus Sicht der beiden Weltanschauungen - Schöpfung oder Evolution - ergibt sich die Frage: Ist das Leben auf der Erde ein einmaliges Ereignis im Universum oder eine zwangsläufige Konsequenz der Naturgesetze? Wenn die Bibel berichtet, dass Gottes Sohn Verstorbene wieder zum Leben erweckt hat, dann bestätigt sich die am Anfang zitierte biblische Aussage auch für den Bereich Leben. Im Psalm 36,10 steht: „Du bist die Quelle - alles Leben strömt aus dir.“

Was sagen wir dann aber dazu, dass Forscher aus Gensequenzen mit Hilfe der synthetischen Biologie wie mit Lego-Bausteinen Proteine bauen wollen? Wenn Menschen eines Tages nach Belieben Lebewesen schaffen könnten, wäre dann die Feststellung, dass des Menschen Wissen Stückwerk ist, widerlegt? Ist dann auch die Aussage Davids im Psalm 36 angefochten, dass das Leben durch Gott begonnen hat?

Gott lässt sich nicht mittels Wahrscheinlichkeitsrechnungen, Raumsonden oder mathematischer Berechnungen beweisen. Ebenso wird die Funktion Leben nicht erforschbar sein, allenfalls die Auswirkungen. Wenn Jesus einen bereits in biologischem Verfall befindlichen Körper wieder zum Leben erweckte, hat er wie mit einem „Schalter“ aus toter Materie Leben werden lassen. Das geschah durch seinen Befehl, sein Wort.

Ich glaube daran, dass Leben als Kraft mindestens seit der Schöpfung vorhanden ist. Diese Überzeugung bleibt auch bestehen, wenn ein funktionsfähiger Virus aus synthetischer DNA im Labor zusammengesetzt wird. Der forschende Mensch ist kein gottgleicher Schöpfer, sondern ein Nutzer der von Gott gegebenen Möglichkeiten und Kräfte.

Gedanken von Friedemann Mahlhus (Quelle: Andachtsbuch Saatkorn-Verlag 2008, 8.4.08)